Pressenotizen & Fachartikel

Wissen macht mutiger 14.04.2018

Artikel Rundschau und Rhein Sieg Anzeiger 19.04.2018

"Ein Tag hat alles verändert" - Ingrid Schürheck

Köstliches, Gespräche und Musik zum Träumen

Leben mit Krebs Sommerfest 2015

Zeitungsartikel aus dem Extra Blatt vom 04.08.2015

Musik zum Träumen

Lungenkrebs: Neue Therapie

Zeitungsartikel aus dem General-Anzeiger vom 01.05.2014

2014-05 - 01 - General Anzeiger - Lungenkrebs

Hautkrebs vorbeugen und behandeln: Früh erkannt, ist Hautkrebs heilbar

Sommer-Sonne-Hautkrebs. Diese Steigerung muss nicht sein. Mit etwas Aufmerksamkeit kön-nen Sie Ihre Haut schützen, gegen Hautkrebs vorsorgen und Warn-zeichen erkennen.

Wenn die Sonne nach langen düsteren Wintermonaten endlich strahlt, hält es die wenigsten im Schatten. Doch trotz aller Warnungen vernachlässigen Sonnenanbeter oft den nötigen Schutz - mit dramatischen Spätfolgen. Vor allem junge Menschen nehmen das Thema Sonnenbrand auf die leichte Schulter: Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) verzichtet fast ein Viertel der 18-bis 25-Jährigen auf SonnenschutzmitteL Strahlenschäden sammeln sich wie auf einem Konto - abgerechnet wird nach Jahrzehnten. War die Belastung zu hoch, entsteht Hautkrebs. Nach Angaben der deutschen Krebshilfe erkranken jährlich 234.000 Menschen an verschiedenen Formen von Hautkrebs. Vom besonders gefährlichen Hautkrebs, Malignen Melanom, sind 25.000 betroffen - er fordert pro Jahr bundesweit 3.000 Opfer. Damit ist Hautkrebs der häufigste Krebs überhaupt. ln den letzten 20 Jahren stieg die Neuerkrankungsrate jedes Jahr um etwa fünf Prozent.

Aber: Kaum ein Tumor lässt sich so gut behandeln und vermeiden. Das kostenlose "Screening" für Hautkrebsfrüherkennung nutzen noch zu wenig Menschen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Hautkrebs-Screening in Deutschland -Wahrnehmung in der Allgemeinbevölkerung" unter Federführung des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE). Zwar hätten sich mittlerweile mehr als 13 Millionen Menschen dem harmlosen "Screening" unterzogen - jedoch sei das gerade mal ein Drittel aller Berechtigten. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten die kostenlose Untersuchung seit 2008 an.

Die Dosis macht das Gift: Wer in der Sonne brutzelt bis er glüht, nimmt nicht nur schmerzhafte Verbrennungen, sondern auch vorzeitige Hautalterung und Krebs in Kauf. Zwar wissen die meisten Menschen, dass UV-Strahlen der Haut schaden. Trotzdem wollen sie nicht auf die begehrte Bräune verzichten und legen sich dafür stundenlang in die pralle Sonne.

Hautkrebsdiagnose und -therapie

Der Dermatologe Prof. Eggert Stockfleth, Leiter des Hauttumor-Centrums der Berliner Charite warnt davor, den Gang zum Arzt auf die lange Bank zu schieben."Früh erkannt, ist Hautkrebs zu fast 100 Prozent heilbar. Es hat sich Beachtliches getan."

Beispiel Diagnostik: "Die konfokale Lasermikros-kopie ermöglicht es uns, Veränderungen in der Haut sichtbar zu machen, ohne dass wir dafür eine Gewebeprobe entnehmen müssen" erklärt Stockfleth. Das bedeutet: keine Schnitte und keine Narben. Diese Technik ist zwar noch kein Standard, aber ihr gehört die Zukunft. Auch die Therapien werden immer schonender. Zwar muss beim Melanom wie bislang operiert werden - diese Krebsform neigt dazu, sehr schnell zu streuen. Doch die Schnitte wurden in den vergangenen Jahren immer kleiner und die Heilungschancen dank besserer Früherkennung immer größer. "Für 80 Prozent der Patienten mit schwarzem Hautkrebs ist die Behandlung mit nur einer Operation erledigt", so der DermatoIoge. "Lediglich jeder Fünfte braucht zusätzliche Bestrahlung oder Medikamente."

Weißer Hautkrebs

Stichwort heller oder weißer Hautkrebs- Stachelzell-und Basalzellkrebs: (Die Bezeichnung "Weiß", als Abgrenzung zum "Schwarzen Hautkrebs" ist irreführend, denn er tritt auch in pigmentierter (gefärbter) Form auf; Anm.d. Red.) Eine Vorstufe des Stachelzellkrebses, auch Plattennepithelkarsie oder Spinaliom bezeichnet. ist die Aktinischen Keratose. Hierbei handelt es sich um eine verhornte Veränderung der Oberhaut. Im Frühstadium metastasiert der Tumor noch nicht. Auch das Basalzellkarzinom (Basaliom), der am häufigsten auftretende Hautkrebs, bildet sich
aus den Haarfolikeln heraus. Er streut kaum, kann aber umliegende Knochen und Knorpel schädigen. Nur knotige oder tiefe Hautveränderungen werden per Skalpell entfernt.

Da diese Hautschädigung meist an den sonnenexponierten Körperstellen - Ohren, Nase, Stirn, unbehaarter Kopf - auftritt, gibt es oft viele kleine Tumoren nebeneinander. Zu erkennen sind sie an ihrer rauen sandpapierartigen Oberfläche, an weißen oder rötlichen Flecken und Verhornungen. Hier bietet sich eine Therapie größerer Hautareale ohne Schnitte und Narben an.

ln Frage kommen unter anderem Kombinationstherapien aus Photodynamischer Therapie (eine Bestrahlung mit rotem Licht), Behandlung mit unterschiedlichen Salben, Cremes mit lmmunmodulatoren oder einem milden Gel, das
Hyaluronsäure und Diclofenac enthält. Die Behandlung kann drei, vier Monate dauern oder mit dem neuen Präparat lngenolmebutat nur wenige Tage. Die Erfolgsquote liegt bei 80 Prozent - und das ganz ohne OP. Gerade die nichtoperativen Verfahren werden ständig verbessert: Und die Entwicklung geht immer weiter

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Chemotherapie: Wie Ingwer gegen Übelkeit hilft

Krebspatienten leiden bei einer Chemotherapie oft unter Übelkeit und Erbrechen. Viele Betroffene nutzen dann die Magen beruhigende Wirkung der Ingwerwurzel. Bis jetzt war jedoch unklar, warum Ingwer eigentlich wirkt. Bereits im Jahr 2009 berichteten US-Forscher, dass Ingwerextrakt die Beschwerden um 40 Prozent senken kann. Der wissenschaftliche Beweis für die Wirksamkeit der Wurzel stand bisher aus. Nun konnten die Wissenschaftler um Dr. Beate Niesler vom “Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums” in Heidelberg das Rätsel lösen: Die Inhaltsstoffe des Ingwer hemmen bestimmte Botenstoffe des Brechzentrums im Gehirn.

Ausgelöst wird die Übelkeit durch die in den Chemo-Medikamenten enthaltenen Zellgifte. Diese greifen vor allem Zellen an, die sich häufig teilen – in erster Linie Krebszellen. Aber auch Darmzellen erneuern sich ständig und sind deshalb besonders anfällig für die Medikamente. Die geschädigten Zellen setzen den Botenstoff Serotonin frei. Dieser dockt an einen Rezeptor auf der Oberfläche von Nervenzellen an und aktiviert so das Brechzentrum im Gehirn. Die Folge sind Übelkeit und Erbrechen. “Die Ingwerwurzel enthält eine Reihe von hochwirksamen Inhaltstoffen”, erklärt Dr. Niesler. “Die Folge: Das Brechzentrum wird nicht aktiviert und die Übelkeit bleibt aus.” Die Wissenschaftler hoffen, dass die Ingwerwurzel und ihre Inhaltsstoffe schon bald in klinischen Studien zum Einsatz kommen. Die Studie wurde von der “Deutschen Krebshilfe” in Bonn unterstützt.

Quelle: Medical Press

 

Verein unterstützt seit zehn Jahren Betroffene

SANKT AUGUSTIN. Ingrid Schürheck spricht aus Erfahrung. "Nach einer Krebsdiagnose ändert sich für Betroffene und deren Angehörige das Leben schlagartig", sagt Schürheck, die erste Vorsitzende des Vereins "Leben mit Krebs". Da sei es wichtig, "aufgefangen zu werden, wenn alles auf einen einstürzt".

Nicht nur der Körper werde durch den Krebs angegriffen, sondern auch die Seele. Die Menschen reagierten nach ihrer Beobachtung individuell verschieden auf die Hiobsbotschaft. Mit Wut und Angst, Verzweiflung, Hilflosigkeit oder mit dem Gefühl innerlicher Starre. Und hier setzt die Arbeit des Vereins an. "Mit der Krankheit nicht allein" lautet eines seiner Ziele. Ein weiteres ist, den Menschen beizustehen, damit sie in allen Phasen der Erkrankung und Behandlung so viel Lebensqualität wie möglich bewahren können.

Dringend notwendig ist das psychoonkologische Gespräch, in dem Erkrankte beraten, über Symptome sowie die Beeinträchtigungen durch die Therapie aufgeklärt werden und lernen, damit umzugehen. Außerdem stehen die Auswirkungen auf die soziale, familiäre und berufliche Situation im Fokus. "Wichtig ist, dass solche Gespräche innerhalb kurzer Zeit ermöglicht werden, besonders nach der Klinikentlassung", betont Schürheck und stellt immer wieder fest: "Wissen macht die Betroffenen mutiger."

Denn wer Aufklärung und Hilfe erfährt, kommt mit seiner Situation besser zurecht. Ärzte hätten meist gar nicht die Zeit und Möglichkeiten für eine umfassende psychoonkologische Versorgung der Patienten. Weil die Verweildauer in einer Klinik dafür auch zu kurz ist, war dieser Umstand ein Grund für die Vorsitzende, den Verein zu gründen. Der ist stolz, diese Versorgung bieten und innerhalb weniger Tage helfen zu können.

Regelmäßig werden kostenlose Beratungsstunden von Fachleuten durchgeführt, außerdem Vorträge gehalten und Seminare veranstaltet. Mitglieder des Vereins leiten Gesprächskreise für Neu- und Wiedererkrankte. Hilfe finden auch Menschen, die zwar geheilt sind, sich aber nicht gesund fühlen. "Als Spätfolgen einer Chemotherapie treten bis zu zehn Jahre danach häufig Antriebslosigkeit, lähmende Erschöpfung oder sogar schwere Depressionen auf", berichtet Dagmar Gerhards, die die Interessen des Vereins über die Medien kommuniziert.

Mitmachen kann übrigens jeder, eine Mitgliedschaft ist kein Muss. Regelmäßig steht ein rund zehnköpfiges Team von Ehrenamtlern Betroffenen und ihren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite. Um die Gruppenleiter und Ansprechpartner kümmert sich der Verein ebenfalls. Supervision und Praxisbegleitung helfen ihnen dabei, das Schicksal anderer selbst auch zu verarbeiten, denn "die Tätigkeit geht auf Dauer an niemandem spurlos vorüber", weiß Schürheck aus jahrelanger Erfahrung zu berichten.

Vom Krebs betroffene Männer und Frauen haben die Möglichkeit, neben individuellen Beratungen auch unter einer Vielzahl von gesundheitsfördernden, therapeutischen und solchen Angeboten zu wählen, die Spaß am Leben vermitteln und von Entspannungstechniken und Yoga über Ernährungsberatung und Kosmetikseminare bis hin zu Malkursen, Sport- und Bewegungsaktivitäten reichen.

Seit der Gründung 2003 hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, Beratungsstellen im Rhein-Sieg-Kreis ideell und finanziell zu fördern. Zudem will er alle Aktivitäten unterstützen, die der Vermeidung, Erkennung und Bekämpfung von Krebserkrankungen dienen. Schnell waren Fachärzte, Apotheker, Politiker, Betroffene und interessierte Bürger von der Sache überzeugt und unterstützen den Verein bis heute.

Die Mitglieder werden nicht müde, für ihre Sache zu werben und Spenden zu sammeln. Seit Jahren kann sich "Leben mit Krebs" auf die Unterstützung des Kabarettisten Konrad Beikircher verlassen, den Ingrid Schürheck vor zehn Jahren für ihre Idee und seitdem für einige Benefizveranstaltungen zugunsten des Vereins gewinnen konnte. Am meisten freut sie sich darüber, dass die von ihr ins Leben gerufene Institution mittlerweile als Partner von Ärzten anerkannt ist. "Als Laien, die sich einmischen", wie sie zufrieden feststellt.

Erschienen im Generalanzeiger Bonn am 23.09.2013 - Zum Original Artikel

Pflanzliche Alternativpräparate können den Erfolg einer Chemotherapie gefährden

Davor warnt Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbands Deutscher Internisten (BDI), unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie mit 545 Krebspatienten im Alter zwischen 65 und 91 Jahren. „Bekannt ist beispielsweise auch der negative Einfluss von grünem Tee auf Patienten, die unter einer Chemotherapie stehen: Die Wirkung der Chemotherapie wird dadurch erheblich reduziert. Gerade bei älteren Patienten, die mehrere verschreibungspflichtige Medikamente zugleich einnehmen müssen, dürfte sich die Gefahr von unerwünschten Arzneimittelinteraktionen durch pflanzliche Alternativmittel vervielfachen. Leider ist den Betroffenen offenbar gar nicht bewusst, dass sie mit den vermeintlich sanften Mitteln auch die Effektivität ihrer Krebstherapie abschwächen können – und das fatalerweise besonders oft in einem frühen, also eigentlich noch gut therapierbarem Krebsstadium.“

Quelle: Monks – Ärzte im Netz