Licht gegen Brustkrebs, Aktion Lucia 2011
49 Lichter erinnern symbolisch an 49 Leben die die Krankheit Brustkrebs täglich auslöscht.
Mit einer eindrucksvollen Begrüßungsrede eröffnete Bürgermeister Franz Huhn und Schirmherr der "Aktion Lucia", die 4. Auftaktveranstaltung "Licht gegen Brustkrebs" in Siegburg.
Brustkrebs ist in Deutschland mit jährlich etwa 60.000 neuen Fällen die häufigste Tumorerkrankung der Frauen. Leider ist er auch die häufigste Krebstodesursache mit etwa 18.000 Sterbefällen jährlich, 49 pro Tag. Fast jeder kennt inzwischen einen Fall im Bekannten- und Freundeskreis. Erlebt hautnah den Wechsel der Gefühle von Panik, Angst, Verzweiflung und Hilflosigkeit mit. Es ist besonders traurig, dass trotz aller Bemühungen fast ein Drittel der betroffenen Frauen, oft in den besten Lebensjahren, ihrer Erkrankung erliegen.
Die Ziele der jährlichen Aktion Lucia sollen unsere gesundheitspolitischen Forderungen ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Brustkrebs ist ein komplexes Krankheitsbild und bleibt eine große Herausforderung. Das Niveau der medizinischen Versorgung im stationären und ambulanten Bereich ist hoch.
Trotzdem wünschen wir uns, dass jede Patientin und jeder Patient, der die Diagnose Krebs erfährt, nach bestem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse qualitätsgesichert und nach europäischen Leitlinien behandelt wird.
Wir wünschen uns Licht in eine bessere Patientenorientierung. Mehr Informationen und Unterstützung für alle Patienten und besonders umfassende, fortlaufende Aufklärung während der gesamten Behandlungskette.
Aus Patientensicht fehlen – trotz aller positiven Entwicklungen, nach wie vor aussagekräftige Informationen zu Art, Umfang und Zeitpunkt einzelner Nachsorgemaßnahmen. Wir wünschen uns mehr Licht in den Sparkurs der Nachsorge. Wir brauchen eine Nachsorge die ihren Namen verdient. So lauteten einige Forderungen, die von Christa Alioschat und Ute Berger vorgetragen wurden.
Ingrid Schürheck, 1.Vorsitzende des Vereins "Leben mit Krebs" begrüßte auch Landrätin Michaela Balansky und den stellvertr. Bürgermeister der Stadt Sankt Augustin, Friedhelm Heckeroth. Beide sind der Einladung gefolgt um gemeinsam mit Bürgermeister Franz Huhn draußen vor dem Museum die Lichter zu entzünden.
Ein Licht symbolisch für ein Leben, das die Krankheit Brustkrebs täglich auslöscht.
Begleitend sang der Madrigal Chor Siegburg unter der Leitung von Radegund Ebus bei strahlendem Sonnenschein auf den Stufen des Museum.
Nach einer kurzen Pause wurde das Vortragsprogramm in der Aula fortgesetzt.
Frau Dr. Riemenschneider begann mit einem Vortrag zur Brustfrüherkennung. Auf europäischer Ebene wurden in den letzten Jahren Mammographie-Programme entwickelt, in Deutschland speziell für Frauen von 50 bis 69 Jahren, da in dieser Altersgruppe das sogenannte Screening am Besten greift.
Hauptreferent an diesem Vormittag war PD Dr.med Mathias Warm. Er referierte zum Thema: "Die operativen und die aktuellen Behandlungskonzepte und Entwicklungen beim Mammakarzinom."
Dr. Warm ist seit dem 01.09.2010 Chefarzt und Leiter des Brustzentrum in Köln-Holweide.
Er zählt zu den führenden deutschen Fachärzten der Senologie. Als Fachauditor für Brustzentren in NRW setzt er sich über seine ärztliche Tätigkeit .hinaus sehr für Qualitätsverbesserungen in der Behandlung von Brustkrebs ein.
Ein weiteres wichtiges Thema, vor Allem auch für Angehörige und Familien, ist der familiäre Brust- und Eierstockkrebs. Frau Wirtz (BRCA-Netzwerk) brachte dem Publikum die Probleme und das Leben mit diesem genetischen Risiko näher.
Frau Christiane Karlowsky, Dipl. Psych. rundetet mit ihrem Vortrag zum Thema "Psychosoziale Begleitung, der Umgang mit der Krebserkrankung, Gespräche gegen die Angst, das Vortragsprogramm ab.
An den Ständen informierten Elke Schaar (Dipl. Ernährungsberaterin), Frau Tehrani (Screeningeinheit Bonn Rhein-Sieg, Euskirchen) und Frau Christiane Karlowsky, Dipl.Psych. Auch gab es je einen Infotisch des "BRCA-Netzwerks" und des Vereins "Leben mit Krebs."