Den Kampf gegen den Krebs annehmen

Eine Betroffene schildert in einem Buch ihren Weg aus der Krankheit

„Ein Donnerschlag läutet meine Reise ein. Mein Leben lang war ich im Kampf, nun kämpfe ich um mein Leben“ – so beginnt Diplom-Pädagogin Doris Koch ihr Büchlein „Amazonenschwert“. Mit ihm will sie Mut machen, Einblicke in ihre Gefühlswelt geben und aufzeigen, dass es viele Wege gibt, mit der Krankheit Krebs umzugehen. Jeder muss seinen eigenen finden. Darüber hinaus will sie danke sagen. Dank an all die Menschen, die sie nach der Diagnose Brustkrebs im Sommer 2010 begleitet haben. Glücklich war sie auch für die Angebote des Vereins „Leben mit Krebs“, der Betroffene auf vielfältige Art unterstützt. Koch sagt: „Hier konnte ich Möglichkeiten erproben, meinen ganz eigenen Weg zu entdecken.“

Ihr Weg ist bemerkenswert. Er war von vielen Zufällen begleitet, aber sie hat zugepackt, hat sich, wie sie sagt, durch den Dschungel der Heilung gekämpft. Allein, mit Hilfe der Familie und Unterstützung von Freunden. Dass es Wege aus der Höllenangst gibt, hat Doris Koch gezeigt. Nach Amputation einer Brust und nach der Chemotherapie entdeckte sie die Angebote der kreativen Onkologie. Sie nahm auch alternative Heilmethoden an, besuchte Tanz- und Kunsttherapien, ging für mehrere Wochen auf den Jakobsweg. Auch, wenn so mancher sie bisweilen für verrückt erklärte. Beim Suchen nach Möglichkeiten zu malen, stieß sie auf den Verein „Leben mit Krebs“ und nahm dort an einem Kursus teil. Sie malte, malte, malte. Viele ihrer Bilder hängen heute in ihrem Haus, darunter auch das erste. Sie hat es „Die wilde Dora“ genannt, sich selbst gemalt mit wirrem, fülligem, umherfliegendem Haar – und der Brustprothese. „Das Malen hat mir unendlich viel Kraft gegeben“, sagt sie.  Dabei hat sie immer auch ihre Emotionen aufgeschrieben.

Als Doris Koch irgendwann ein Gutschein für ein Fotobuch in die Hände fiel, sie aber keine Fotos dafür hatte, hat sie kurzerhand ihre Bilder abfotografiert. Das so entstandene Werk zeigte sie ihrer Heilpraktikerin, und mit deren Wunsch, Doris Koch solle doch eine Heldengeschichte schreiben und zwei Bilder dazu stellen, ging Kochs Weg weiter. Das Büchlein nahm Formen an. „Ich habe mein Elend verarbeitet“, sagt die Autorin. So entstanden auf 35 Seiten Texte und Bilder. Beides veranschaulicht, was die Diplom-Pädagogin bei der Verarbeitung der Krankheit beschäftigt hat. 50 Exemplare hat sie bisher drucken lassen und an ihre Wegbegleiter verschenkt. Weitere Exemplare sollen folgen. Und was bedeutet der Titel? Amazonen kommen aus dem griechischen a-mazos und bedeuten brustlos. Und das Schwert? „Ich bin im Kampf, habe mit vielen Schwertern gekämpft, die nicht die Meinen waren und mich dabei selbst verletzt“, sagt Doris Koch.

Sie hat den Kampf angenommen und ist heute eine Frau, die sich nicht hat unterkriegen lassen und wieder voller Lebensfreude steckt.   

Wer Interesse an diesem kl. besonderen Buch hat, melde sich bitte bei Ingrid Schürheck.

 

Zurück