Interview mit Betroffenen

Zwei Betroffene, zwei Schicksale, zwei Frauen, die sich trotz, aber auch gerade wegen ihrer Krankheit seit kurzem im Verein engagieren: Gabriele Knoop und Conchi Perera. „Leben mit Krebs“ sprach mit ihnen.

In welcher Form sind Sie betroffen, Frau Knoop?

Knoop: „Ich bin 2010 an Brustkrebs erkrankt. Beide Brüste sind amputiert, aber ich habe nie aufgegeben. Meine Familie stand immer hinter mir. Ich glaube, starken Menschen hilft es auch, etwas Positives in der Krankheit zu sehen.“

Wie kam es zum Engagement im Verein?

Knoop: „Ich habe vor wenigen Monaten in der Zeitung über den Auftritt des Kabarettisten Konrad Beikircher in Siegburg, der ja auf Initiative des Vereins zustande kam, gelesen. Der Name des Vereins hat mich aufhorchen lassen. Leben mit Krebs, also Leben mit der Erkrankung. Die Betonung liegt auf dem Wort mit. Ich wollte mehr erfahren und habe recherchiert. Weil ich den Wunsch nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit hatte, bin ich dem Verein beigetreten. Mir geht´s gut, ich war immer lebensbejahend, und ich wollte etwas tun.“

Was machen Sie bei „Leben mit Krebs“ genau?

Knoop: „Ich will meine Erfahrungen weitergeben, auch und vor allem die positiven. In Gesprächskreisen will ich Menschen informieren, ihnen Ängste nehmen und biete zum Beispiel auch Begleitung zu Chemotherapien an. Manchmal helfen den Betroffenen aber auch schon kleine Hinweise.“

Woran sind Sie erkrankt, Frau Perera?

Perera: „Bei mir wurde 2008 Gebärmutterkrebs festgestellt. Ich stamme aus Teneriffa und habe dort bereits in einem Krebsverein gearbeitet. Unter anderem habe ich mich um Patienten im Krankenhaus gekümmert. Sie haben viel Zeit zum Nachdenken, sind oft allein und hören gern zu.“

Vor einem Jahr sind Sie der Liebe wegen nach Deutschland gekommen. Wie haben Sie vom Verein „Leben mit Krebs“ erfahren?

Perera: „Ich habe davon in der Zeitung gelesen und mir sofort gesagt, dass ich mich dort engagieren will. In Spanien habe ich auch als Yoga-Lehrerin gearbeitet. Deshalb biete ich nun entsprechende Kurse in Siegburg an.“

Wie hilft Yoga den Krebspatienten und fanden finden die Kurse statt?

Perera: „Yoga lässt die Betroffenen stärker werden, sie fühlen sich wohler und können mit der Krankheit besser umgehen. Yoga löst körperliche Verspannungen, gibt Kraft, Ausdauer und Flexibilität. Patienten entspannen, was wichtig ist für einen gesunden und leistungsfähigen Organismus. Subjektiv fühlen sich die Patienten deutlich besser. Die Kurse finden wöchentlich immer montags von 17 bis 18:30 Uhr bei der AOK in Siegburg, Theodor Heuss Straße 1, statt.“

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